Feierstunde zum runden Geburtstag
Anlässlich seines 180-jährigen Bestehens lud der Gesangsverein „Concordia Markoldendorf“ zu einer Feierstunde in das Gasthaus Fricke-Traupe nach Ellensen ein. Mit einem Liedvortrag des Chores, der seit 29 Jahren von Frau Karin Salzer aus Einbeck geleitet wird, begrüßten die Sängerinnen und Sänger die Gäste.
In ihrer Festrede ließ dann die Vorsitzende Edith Skorzinski 180 Jahre Geschichte des Gesangvereins Revue passieren. Gegründet 1836 als gemischter Chor aus der Laune einer geselligen Runde von Honoratioren erlebte der Verein eine wechselvolle Geschichte, die immer wieder geprägt war von Brüchen und Neuanfängen. Während der Kriegszeiten ruhten die Aktivitäten des Vereins, danach gab es immer Neuanfänge. Aufgrund der sich verändernden gesellschaftlichen Strukturen, musste sich auch der Verein immer wieder anpassen. So gab es den Wandel zum Männerchor und parallel geführten Frauenchor. Dann gab es die Rückwendung zum gemischten Chor. Sie ging auf die Höhepunkte des Vereinslebens ein, erwähnte besonders das 125jährige Jubiläum, bei dem rund 1000 Sängerinnen und Sänger in Markoldendorf waren. Heute leidet der Verein, wie die meisten traditionellen Gesangvereine unter Nachwuchsmangel. Wenn ein Verein auf eine solch lange und erfolgreiche Geschichte zurückblicken darf, so Edith Skorzinski, ist dies auch immer mit dem Engagement von Menschen verbunden. Und dies war besonders vorhanden, wie es die Geschichte der Vorsitzenden und Chorleiter zeigt. In der langen Geschichte waren die erstaunlich wenige Personen, meist prägten diese wenigen den Verein über sehr lange Jahre. Als aktuelles Beispiel nannte sie Frau Salzer, die nun den Chor seit 29 Jahren leitet.
Zum Schluss ihrer Ansprache gab die Vorsitzende der Hoffnung Ausdruck, dass sich doch wieder Menschen für den Gesang begeistern mögen und die Geschichte des Gesangvereins „Concordia Markoldendorf“ weitertragen mögen.
Den Reigen der anschließenden Grußwort eröffnete der frisch gewählte neue Bürgermeister von Markoldendorf Herr Uwe Jahns. In seiner kurzen Rede ging er auf das Engagement des Ehrenamts ein, das erst eine solche Tradition möglich gemacht hat. Dann verwies er auf einen Aspekt der gesellschaftlichen Funktion von Vereinen, den gerade die kulturschaffenden Vereine haben. In einer Zeit, die immer schnelllebiger wird, der Einzelne ständig präsent ist, Internet, WhatsApp, etc, bieten diese Vereine die Möglichkeit zur Ruhe, zum Abschalten. Dies sei seiner Meinung nach eine bedeutende Funktion, die es zu erhalten und zu fördern gilt.
Die Vorsitzende des Kreischorverbandes Südniedersachsen Andrea Strüder überbrachte die Glückwünsche des Kreischorverbandes, des Chorverbandes Niedersachsen-Bremen und des Deutschen Chorverbandes. In ihrer kurzen Ansprache versuchte sie den Sängerinnen und Sängern Mut zu machen, nicht angesichts von Nachwuchsmangel zu resignieren. Vielmehr sollte der Chor aus seinem Elfenbeinturm, dem Konzertraum, hinaus in die Welt gehen und sich präsentieren.
Weitere Grüße überbrachte der Gesangverein Liedertafel Oldendorf vertreten durch Günter Volkmer und Heinz ZImmermann, ehemaliger Kreischorleiter des Sängerkreises Oberweser. Beide wünschten dem Verein, dass er noch viele Jahre singfähig sein möge.
Beim anschließenden festlichen Menü wurden die Gespräche fortgeführt.